Die Onlinewelt dreht sich immer schneller, neue Technologien verändern den Markt und das Marketing muss reagieren. Welche Trends zeichnen sich im E-Mail Marketing 2017 ab? Wohin wird die Reise gehen und auf was sollten Sie vorbereitet sein? Wir zeigen Ihnen bereits jetzt, welche Trends im kommenden Jahr das E-Mail Marketing bestimmen werden. Manche davon sind Ihnen vielleicht schon bekannt und nicht ganz neu.
Aber viele Trends verfestigen und etablieren sich, werden noch mehr an Bedeutung gewinnen und werden damit zur Pflicht für alle Marketer. Und wie Sie sicherlich wissen, werden gerade bei neuen Trends und Prognosen gerne Anglizismen verwendet und nach der komplexesten Art der Verschachtelung gesucht. Vielleicht, um Trends noch mehr nach Zukunft klingen zu lassen? Wir durchbrechen diese Komplexität, indem wir zwar auch mit diesen Begriffen arbeiten, sie aber übersetzen und begreifbar machen.
(1) “Best Customer Experience at every Touchpoint“ oder aber eben „Beste Kundenerlebnisse an jedem Berührungspunkt zu Ihrem Unternehmen“
Die Optimierung aller Kontaktpunkte wird auch im nächsten Jahr weiter auf der Agenda stehen. Es geht um Individualisierung, kanalgerechte Aufbereitung, Personalisierung und die Verbindung aller Kanäle miteinander. Der Kunde steht im Fokus aller Marketing-Aktivitäten und muss an jedem Touchpoint zielsicher abgeholt werden. Damit gemeint sind alle Punkte, bei denen ein Interessent mit Ihrem Unternehmen in Berührung kommt. E-Mail Marketing ist hier das Mittel der Wahl, denn die E-Mail ist, richtig genutzt und umgesetzt, persönlich, individuell und ein langfristiger Begleiter zur Kundenbindung.
(2) „Customer Centricity“ oder einfach „Kundenorientierung“
Der individuelle Kunde mit seinen Interessen, seinen Lebensgewohnheiten und seiner Art des Medienkonsums wird weiter stark im Zentrum der Marketingausrichtung aller Unternehmen stehen. Die Kommunikation mit Interessenten und Kunden muss (a) dort stattfinden, wo sich der Kunde befindet, (b) das beinhalten, was ihn interessiert und (c) spannend, aktiv und passend zum Touchpoint sein.
Im Mittelpunkt steht Ihre Buyer Persona. Darunter versteht man einen sogenannten Prototyp aus einer Ihrer Zielgruppen. An dieser Buyer Persona ist Ihr Marketing-Prozess ausgerichtet und findet kanalübergreifend, über alle Medien hinweg, statt. Wichtig ist, dass die Kommunikation mit relevanten Inhalten entlang des Customer Journey stattfindet. Die Customer Journey ist die Reise Ihres potenziellen Kunden mit Ihrem Produkt oder Ihrem Unternehmen, bis er die gewünschte Handlung durchführt. Die gewünschte Handlung ist z. B. ein Kaufabschluss oder die Inanspruchnahme einer Ihrer Dienstleistungen.
(3) „Integrated and Connected Systems“ oder „integrierte und verbundene Systeme“
Wie bereits aufgezeigt, sollten Marketer in Zeiten kundenzentrierter Kommunikation entlang der Customer Journey denken und kanalübergreifend agieren. So funktioniert E-Mail Marketing weniger stand alone, sondern wird um weitere Marketingaktivitäten ergänzt. Diese können sowohl online als auch offline stattfinden. Um eine höchst individuelle Ansprache über alle Kanäle gewährleisten zu können, müssen dafür alle Kundendaten zentral gesammelt werden. Dies gilt sowohl für Ergebnisse und Daten von Marketingaktivitäten, die offline als auch online stattfinden. So entsteht innerhalb Ihres Unternehmens eine ganzheitliche Sicht auf Ihren Kunden.
Unverzichtbar dafür ist die Integration von einzelnen Marketing-Tools in bestehende Systeme oder aber die Schaffung von Schnittstellen in ein zentrales System.
(4) „Lead Management“ oder aber: „Wie ich aus Interessenten treue Kunden forme“
Buzzword heute, Trend von morgen. Lead Management wird für alle Unternehmen, die Kunden akquirieren eine Rolle spielen. Angestaubte Vertriebsprozesse passen nicht zu einer persönlichen Kundenansprache entlang der Customer Journey. Dafür braucht es individuelle Inhalte und Marketing Know-how. Lead Management führt Kontakte mithilfe von E-Mail Marketing zielgerichtet an Produkte und Dienstleistungen heran. Lead Management umfasst dabei 4 Stufen: Die Lead Generierung, das Lead Nurturing, das Lead Scoring und das Lead Routing.
Unter der Lead Generierung versteht man alle Maßnahmen, um mit einem Interessenten überhaupt erst einmal in Kontakt zu kommen. Über die Stufe 2, dem Lead Nuturing, werden diese recht neutralen Kontakte weiter qualifiziert. Dafür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Stufe 3 ist das Lead Scoring, über welches man bestehende Kontakte hinsichtlich ihrer Qualität auswerten kann. Das heißt, man kann sich ein Bild darüber machen, welche Kontakte nun vertriebsreif sind. In der letzten Stufe dieses Prozesses werden automatisch diejenigen Kontakte an den Vertrieb übergeben, die nun wirklich direkt angegangen werden können.
Gerade mit E-Mail Marketing können Sie alle Stufen des Lead Managements abdecken. Wenn Sie sich weiter über dieses Thema informieren wollen, lesen Sie gern unser kostenloses Whitepaper.
Lead Management: Wie Sie Leads reif für den Vertrieb machen
(5) „Programmatic and Automation“ oder „Fertige Systeme, die mir die Arbeit erleichtern“
Jeder redet davon und das zurecht. Automatisierte Kampagnen liegen im Trend und steuern das Online Marketing der Zukunft. Denn Kommunikation wird zunehmend kundenzentrierter und damit persönlicher und individueller. Kundenansprache entwickelt sich zu einem komplexen, arbeitsintensiven Prozess, der nur mit Hilfe von Programmatic Marketing zu stemmen ist. Mehr noch, mit Automation wird es gelingen, Kampagnen jeder Art effizient und ressourcenschonend umzusetzen. Was sich mit diesen Anglizismen kompliziert anhört, ist in der Realität gar nicht schwer. „Progammatic“ – also die Programmierung – übernehmen fertige Systeme und Sie müssen sich nicht mit Programmiersprachen auseinandersetzen. „Automation“ klingt technisch, ist es aber nur im Hintergrund, denn es heißt nichts anderes, als das Prozesse automatisiert ablaufen.
Um ein Beispiel zu nennen: Stellen Sie sich vor, Sie möchten bestimmten Kunden zum Geburtstag gratulieren. Sie entwerfen ein Mailing und versenden dieses. Das sind für Sie Textarbeiten und ein paar Klicks. Fertig. Bei einem Kunde ist das noch sehr übersichtlich. Bei mehreren Kunden wird es kompliziert, weil Sie immer wieder dieses Mailing verschicken müssten. Mit Marketing-Automation ist Ihnen hier schnell geholfen: Sie ordnen dem Mailing einfach zu, dass es immer an einem Geburtstag automatisch versendet wird. Fertig. Mit einem Schritt mehr erreichen Sie alle Kunden und nicht nur einen und müssen das Mailing nicht immer manuell verschicken. Dieses Beispiel, wenn es auch sehr simpel gehalten ist, zeigt, wie Sie durch E-Mail Marketing-Kampagnen unterstützt werden können. Haben Sie also keine Scheu!
Marketing Automation: Automatisiert am Lifecycle entlang
(6) „Mobile Optimization“ oder „Perfekt auf dem Smartphone“
Die mobile Optimierung von Newslettern oder Mailings ist kein neuer Trend und eher ein alter Hut. Dennoch vernachlässigen es viele, für die perfekte Darstellung Ihres Newsletters auf dem Smartphone zu sorgen. Gerechnet daran, dass der Anteil der mobilen Newsletter-Leser im Jahr 2016 im Durchschnitt bei über 50% lag, verlieren diese Versender auch ganz klar 50% an Aufmerksamkeit, denn wer mag auf dem Smartphone schon gern einen zerrissenen oder gar nicht funktionierenden Newsletter lesen? Ganz klar: Mobile Optimierung bleibt damit ein wichtiger Punkt im Jahr 2017 und wird vom Trend zur Pflicht.
(7) „Wearables“ oder „Die kleinen Technikprofis am Handgelenk“
Wearables wie Smartwatches oder Fitnessbänder haben erfolgreich Einzug gehalten. Gleiches werden sie in der Kommunikation tun. Sind nun bereits alle Marketing-Aktivitäten auf Tablets und Smartphones optimiert, folgt die Optimierung für die Kommunikation aufs Handgelenk. Damit stehen alle E-Mail Marketer vor neuen Herausforderungen, was die möglichen Darstellungsmöglichkeiten betrifft, denn diese sind bei diesen Geräten in Art und Weise und z. B. in der Länge sehr beschränkt. 2017 wird sicher noch nicht das Jahr sein, indem wir unsere Botschaften in gleicher Menge wie per E-Mail an Wearables schicken. Aber es wird das Jahr sein, indem wir uns mehr mit diesem Thema beschäftigen müssen und es im Hinterkopf behalten sollten.