Hand aufs Herz: Wie oft sind Sie schon den Verlockungen der “Hands on” Methode verfallen und haben einfach losgelegt? Denn machen fühlt sich einfach gut an – besonders dann, wenn man von den eigenen Ideen euphorisiert ist. Doch eigentlich wissen wir Marketer doch nur zu gut, dass schon ein simpler Plan die Erfolge immer maximiert. Nachdem wir uns im vorherigen Artikel Ihrer Content Marketing Strategie gewidmet haben, entwickeln wir nun einen konkreten Redaktionsplan. Mit dessen Hilfe können Sie noch heute effektiv und zielgerichtet Ihren Content Hub starten!

Warum Sie überhaupt einen Redaktionsplan brauchen

Mit einem Content Plan verhält es sich ganz ähnlich wie mit der Urlaubsplanung. Wenn Sie keine Ahnung haben, wohin Sie reisen und was Sie dort unternehmen wollen, erleben Sie vielleicht einen netten Urlaub, verschwenden vor Ort aber auch viel wertvolle Zeit damit, erst einmal herauszufinden, was Sie dort überhaupt erleben können. Und vielleicht merken Sie dann sogar, dass Sie an diesem Ort gar nicht das machen können, was Sie sich vorgestellt haben. Neben der Content Marketing Strategie hilft der Content Plan also dabei, dass Sie Ihre definierten Ziele auch erreichen. Ein Content Plan ermöglicht es Ihnen, effektiv und zielgerichtet Inhalte zu konzeptionieren und zu planen, die genau in Ihre Vorhaben einzahlen. Statt also einfach mal loszulegen und zu hoffen, dass die Inhalte schon irgendwie funktionieren werden, sparen Sie durch eine einfache, aber solide Planung viel Zeit, die Sie andernfalls in Inhalte verschwenden würden, die Sie Ihren Zielen nicht näher bringen.

Noch dazu sorgt ein Content Plan für eine gewisse Verbindlichkeit. Fragen Sie sich selbst: Welche Ihrer Aufgaben erledigen Sie am zuverlässigsten? Die, die Sie in Ihrem Kalender mit einer Deadline vermerkt haben oder die, die nur verbal kommuniziert wurden!? Da Content Marketing zu den langfristigen Marketingmaßnahmen zählt und Erfolge nur sukzessiv sichtbar werden, helfen Deadlines bei der Priorisierung der Content Erstellung. Denn nicht selten wird der Content Hub anderen Business Aufgaben, die kurzfristiger Erfolge erzielen, untergeordnet und die Inhalte verkümmern.

Die Vorteile eines Redaktionsplans: Ein Content Plan

  • hilft, Inhalte effektiv an Ihren Zielen auszurichten
  • spart Ihnen jede Menge Zeit
  • schafft Verbindlichkeiten
  • hilft dabei, saisonale und termingebundene Ereignisse einzubeziehen
  • erleichtert die Organisation innerhalb des Teams

Voraussetzungen für den Redaktionsplan

Wir haben es bereits angedeutet: Ein Content Plan hilft Ihnen dabei, Ihre definierten Content Marketing Ziele zu erreichen. Bevor Sie also einen Content Plan erstellen, braucht es in jedem Fall eine Content Marketing Strategie. Doch keine Sorge: Ähnlich wie den Content Plan können Sie auch Ihre Content Marketing Strategie einfach, aber solide gestalten, ohne dafür tagelange Meetings abzuhalten.

Die Content Marketing Strategie beschreibt und legt fest:

  • warum Sie überhaupt Content Marketing betreiben wollen (also welche Vision Sie verfolgen)
  • welche Ziele Sie mittels des Content Marketings erreichen wollen
  • wen Sie mit Ihren Inhalten ansprechen (Stichwort Buyer Persona)
  • welches Medium Sie nutzen (Blog, Videochannel, Podcast, Kurs)
  • und welche Themen Sie bearbeiten

In unserem Beitrag “In 5 einfachen Schritten zur erfolgreichen Content Marketing Strategie” erklären wir, wie Sie diese Fragen schnell und einfach beantworten und so schon in Kürze eine simple, aber fundierte Strategie in der Hand halten.

Schritt 1: Die passenden Formate wählen

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, Content darzustellen. Dabei ist es mitunter ratsam und sinnvoll, mehrere Formate zu wählen. Zum einen, um Ihrer Leser- und Hörerschaft eine spannende Auswahl zu bieten, zum anderen, da sich nicht jedes Format für jedes Thema eignet. Der passende Mix ermöglicht es Ihnen, Inhalte spannend und themengerecht darzustellen. Dabei wählen Sie beispielsweise aus…

  • Artikeln
  • Listicles
  • Gastartikeln
  • Interviews
  • Videos
  • Infografiken
  • e-Books
  • Whitepapers
  • Webinaren
  • Podcast-Episoden
  • Print-Magazinen
  • Büchern
  • Casestudies

Bei der Auswahl gilt: Wählen Sie weder zu viele noch zu wenige Formate und entscheiden Sie nachrangig nach Trends, sondern danach, welche Formate zu Ihrem Unternehmen und Ihren Inhalten passen. Dabei sollten Sie auch die Stärken Ihrer Mitarbeiter einbeziehen. Hat der oder die Content-Verantwortliche*r eine Affinität für Entertainment, lässt sich diese Stärke vielleicht gut in Form von Videos ausspielen. Sitzt ein*e RedakteurIn in Ihrem Team, sind wahrscheinlich Artikel, e-Books & andere Text-Formate die bessere Wahl. Die einzelnen Formate lassen sich mitunter auch kombinieren. Ein Blogartikel funktioniert oftmals sehr gut mit Infografiken.

Schritt 2: Die passenden inhaltlichen Ausrichtungen wählen

Mit jedem der oben genannten Formate lässt sich darüber hinaus ein bestimmtes Ziel verfolgen. Beispielsweise können Sie in einem Blogartikel Ihre Expertenmeinung zu einem bestimmten Thema kundtun, gezielt ein Produkt bewerben oder besonders aktuelle Themen behandeln. Auch in diesem Fall gilt: Wählen Sie die inhaltlichen Ausrichtungen passend zu Ihren Zielen und schaffen Sie einen spannenden Mix, ohne sich dabei durch eine zu große Auswahl zu überfordern.

Aktuelle Inhalte
Inhalte, die News aus Ihrer Branche behandeln. Wichtig: Wählen Sie dieses Format nur, wenn Sie der Schnelllebigkeit der News gerecht werden können. Ein Newsportal, das erst 3 Tage nach der Wahl des neuen Papstes eine Meldung dazu veröffentlicht, hat quasi keine Existenzberechtigung. Gehen in Ihrer Branche Entwicklungen nur langsam voran, bleibt Ihnen natürlich mehr Zeit für eine aktuelle Berichterstattung.
Beispiel: Der Dark Mode im E-Mail Marketing – was Marketer jetzt wissen müssen

Unterhaltende Inhalte
Inhalte, die ausschließlich der Unterhaltung dienen

Evergreens
Inhalte, die langfristig relevant sind und immer wieder gesucht werden.
Beispiel: Was ist eigentlich Content Marketing und wieso ist es so erfolgreich?

Unternehmensinhalte
Content, der sich ausschließlich um Ihr Unternehmen dreht. In diesem Rahmen können Sie beispielsweise bedeutende Neuigkeiten, Arbeitsmethoden und ähnliches vorstellen.
Beispiel: OKR bei MAILINGWORK – Unsere Erfahrungen mit der “Wunderwaffe” modernen Zielmanagements

Influencer Content
Inhalte, die sich um einflussreiche Personen Ihrer Branche drehen. Beispielsweise können Sie “Die 10 besten Speaker” ihrer Branche vorstellen.

Persönliche Inhalte
Inhalte, die sich allein um Sie (oder einen bestimmten Mitarbeiter) drehen und persönliche Informationen verrät.
Beispiel: Kaffeepause mit Sales Manager Daniel Reinhardt

Meinungsbasierte Inhalte
Sie dürfen Stellung beziehen! Meinungsbasierte Inhalte ziehen viel Aufmerksamkeit auf sich und unterstützen die Imagebildung. Achten Sie darauf, dass der Inhalt namentlich und sichtbar einer Person zugeordnet wird (wenn diese Person beispielsweise nicht selbst in einem Video spricht) und Sie Ihre Meinung klar und deutlich äußern. Nur Mut!

Herzensangelegenheiten
… dürfen in Ihrem Content Hub ebenso Platz finden. Es gibt ein wichtiges branchenrelevantes Thema, das Ihnen persönlich am Herzen liegt? Sprechen Sie darüber. Manche Dinge müssen eben einfach angesprochen werden (und helfen darüber hinaus auch sehr bei der Imagebildung).

Sales Content
Inhalte, die klar darauf abzielen, ein Produkt oder eine Dienstleistung zu verkaufen. Beispielsweise indem Sie erklären, wie Sie mit Ihrem Produkt ganz einfach die Herausforderung XY gemeistert haben. Oder wie Ihre Dienstleistung dabei hilft, Problem XY zu lösen.

Schritt 3: Die Qualität der Inhalte festlegen

Unabhängig vom gewählten Medium (Blog, Podcast, Video, Kurs), sollten Sie für jeden neuen Beitrag einen Qualitätsanspruch festlegen. Damit ist jedoch nicht die Qualität des Inhalts selbst gemeint (diese sollte natürlich immer so hoch wie möglich sein), sondern die inhaltliche Tiefe und damit die Länge des Beitrags, der Podcast Folge oder des Videos. Eine Frage, die Sie vorab beantworten müssen, ist demnach: Wie tief möchte ich in ein bestimmtes Thema eintauchen? Mit hoch qualitativen, detaillierten Beiträgen machen Sie sich schnell zu einem ernstzunehmenden Experten Ihrer Branche und erhöhen Ihre Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Jedoch eignet sich nicht jedes Format und jedes Thema, um 2.500 Wörter und mehr darüber zu schreiben. Noch dazu kann es in manchen Fällen strategisch sinnvoll sein, nicht jedes Detail einer Problemlösung zu verraten, um beispielsweise Raum für Ihre Dienstleistungen zu lassen. Wägen Sie also ab, welche Qualität zu welchem Inhalt passt.

Wir unterscheiden dabei grob in:

  • Quality Content (Textbeiträge bis 1.000 Wörter)
  • High Quality Content (Textbeiträge bis 2.500 Wörter)
  • Skyscraper Content (Textbeiträge bis 10.000 Wörter)

Am Beispiel eines Blogs könnten sich die unterschiedlichen Qualitätsansprüche wie folgt verteilen:

Schritt 4: Die Frequenz der Veröffentlichung festlegen

Bevor wir nun wirklich unseren Redaktionsplan erstellen, gilt es nun nur noch die Frequenz der Veröffentlichung festzulegen. Sie haben inzwischen Ihr Medium, Ihre Formate und die inhaltlichen Ausrichtungen gewählt und kennen die verschiedenen Qualitätsansprüche. Anhand dessen und Ihren vorhandenen Ressourcen, lässt sich nun abschätzen, wie oft Sie neue Inhalte veröffentlichen können. Wichtig hierbei ist nur, dass Sie regelmäßig veröffentlichen, um Ihre Audienz zuverlässig an Ihre Inhalte zu “gewöhnen”. Je nach Power, können Sie mehrmals wöchentlich, wöchentlich, alle 14 Tage oder monatlich neue Inhalte ausspielen.

Schritt 5: Den Redaktionsplan erstellen

Nachdem Sie alle vorherigen Punkte durchdacht und festgelegt haben, ist die Erstellung des Content Plans der einfachste Schritt dieser Aufgabe. Der Plan sollte folgende Informationen für jeden einzelnen Inhalt enthalten:

  • Datum der Veröffentlichung
  • AutorIn
  • Arbeitstitel
  • Format
  • inhaltliche Ausrichtung
  • Qualität
  • Call-to-Action (Was soll Ihre Leser- und Hörerschaft tun? Sollen Sie kommentieren, eine Landingpage besuchen, ein passendes Whitepaper runterladen, Ihren Facebook-Kanal abonnieren, um keine neuen Beiträge zu verpassen…?)

Geeignete Tools für die Redaktionsplanung

Excel

Der Klassiker für tabellarische Planungen! Mit Excel machen Sie definitiv nichts falsch. Mit einer einfachen Tabelle lassen sich alle oben genannten Punkte erfassen. Nachteilig ist jedoch, dass, wenn Sie im Team arbeiten, Sie eine Infrastruktur benötigen, die es allen Beteiligten ermöglicht, zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf die Tabelle zuzugreifen. Hinzu kommt, dass die Bearbeitung von einzelnen Tabellenzeilen in Excel umständlich und unflexibel ist. Wollen Sie also die Veröffentlichung von zwei Beiträgen tauschen, funktioniert das nur über die gewohnten und ungeliebten Copy-Paste-Manöver.

Trello

Trello ist ein vielgenutztes Tools für Redaktionsplanungen. Auch hier können die einzelnen Veröffentlichungen tabellarisch in Listen und sogenannten “Karten” organisiert werden. Jeder Karte kann dabei ein Veröffentlichungsdatum, Labels und Bearbeiter-Informationen zugeordnet werden. Die Beschreibungs- und Kommentarfunktion ermöglicht es darüber hinaus, schon in Vorbereitung zu jedem einzelnen geplanten Inhalt Informationen zu hinterlegen. Änderungen in der Planung lassen sich durch Verschieben der Karten mit Drag & Drop realisieren. Da Trello ein Online-Portal ist, können alle Teammitglieder live auf den Plan zugreifen.

Professionelle Management Tools

Natürlich gibt es neben Trello auch weitaus professionellere Tools, die neben der Redaktionsplanung auch andere Lösungen für das allgemeine Projektmanagement bereitstellen. Sollten Sie noch keine solche Software nutzen, lohnt sich beispielsweise ein Blick auf Softwares wie Asana & Co.

Leitfaden zur toolsuche mailingwork

 


Mehr zum Thema Content Marketing? In unsere Serie sind bereits folgende Artikel erschienen:

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