Back to Top

Seit der amerikanische Konzern Apple sein neuestes Update – iOS 15 – angekündigt hat, sind sich viele Marketer uneinig darüber, was dieses genau für sie und ihr E-Mail Marketing bedeutet. Unsicherheit liegt in der Luft und Gerüchte sorgen dafür, dass der Überblick über die zu ergreifenden Maßnahmen nahezu unmöglich erscheint. Hinzu kommen Fragen wie: Was passiert, wenn sich Öffnungsraten nicht mehr sauber tracken lassen? Zwar wird das neue Datenschutz-Feature im Zuge des Updates nicht automatisch aktiviert, jedoch werden trotz allem sehr wahrscheinlich eine Vielzahl an Usern beim erstmaligen Öffnen der Apple-Mail-App mit der iOS 15 Version die neue Funktion bei der Abfrage auswählen. Ähnlich verhielt es sich bereits mit dem iOS 14.5 Update, welches für viele Marketer dazu führte, Ihre Social-Media-Kampagnen neu zu durchdenken. Um also vorbereitet zu sein, finden Sie nachfolgend

  • alle wichtigen Informationen rund um das neue iOS 15 Update,
  • seine Auswirkungen auf Ihr E-Mail Marketing sowie
  • Maßnahmen, die Sie bereits jetzt ergreifen können, um sich auf die neue E-Mail-Datenschutzfunktion für Apple-Mail vorzubereiten.

Das ändert sich mit dem neuen iOS 15 Update

Laut eigenen Angaben von Apple soll das neue Betriebssystem iOS 15 bereits im September 2021 erscheinen und zukünftig – neben dem Offline-Siri-Feature – einen besseren Schutz der Privatsphäre von Nutzern möglich machen. Die E-Mail-Datenschutzfunktion – im englischen „Mail Privacy Protection” – sorgt dabei dafür, dass

  • Foto- und Video-Inhalte direkt geladen werden, so dass eingebaute Tracking-Pixel ihren Nutzen verlieren,
  • IP-Adressen durch den Tracking-Schutz verborgen werden können,
  • E-Mail-Adressen sich zufällig generieren lassen, um die eigene geheim zu halten und so zu verhindern, dass Dritte mithilfe von Tracking-Pixeln die IP-Adresse des Absenders erkennen können.

Um die Privatsphäre ihrer iOS-Nutzer im E-Mail-Marketing zu schützen, sendet Apple demnach neu geschaffene IP- und E-Mail-Adressen an die Drittanbieter. Während sich die User also über das iOS 15 Update freuen können, sieht es für Ihr E-Mail Marketing ein wenig anders aus:

Was das iOS 15 Update für Ihr E-Mail Marketing bedeutet

Was vielleicht erst einmal etwas vage klingt, bleibt jedoch nicht ohne Folgen für Nutzer von E-Mail Marketing Softwares. Schließlich bedeutet ein besserer Schutz der Privatsphäre von Usern in der Regel zeitgleich weniger Daten zum auswerten. Ähnlich verhielt es sich ja bereits mit der Einführung der DSGVO – nicht selten wurde gemunkelt, E-Mail Marketing könnte aussterben. Und auch rund um das iOS 15 Update kursieren die interessantesten Geschichten, mit denen wir für Sie jetzt aufräumen wollen.

Was passiert, wenn Nutzer die E-Mail-Datenschutzfunktion aktivieren?

  • Die Öffnungsraten der E-Mails, die in der Mail-App von Apple geöffnet werden, können nicht mehr getrackt werden.
  • Durch das Maskieren der IP-Adresse wird verhindert, dass E-Mail Marketing Softwares den Standort von Lesern erkennen und somit tracken können.

Je mehr Apple-Mail-User Sie also in Ihrer Abonnentenliste haben, desto schwerer werden Sie von den nachstehenden Folgen betroffen sein:

  • Mails, die an Apple-Mail-User versendet wurden, werden automatisch als geöffnet getrackt. Öffnungsraten verlieren daher zukünftig an Relevanz – auch im Hinblick auf A/B-Tests von Betreffzeile oder Zustellzeiten.
  • Die Segmentierung Ihrer Leser nach Standort, Interessen und sowie Öffnungsverhalten wird erschwert.
  • Countdown-Timer erübrigen sich, da sie an die IP-Adresse gebunden sind. Durch die neue verschleierte Adresse ist es der E-Mail Marketing Softwares nämlich nicht möglich, den Leser wiederzuerkennen. Sobald ein User also ein weiteres Mal Ihr Mailing öffnet, startet der Countdown erneut.
  • Inaktive Abonnenten lassen sich schwerer identifizieren, was das Bereinigen der eigenen Newsletterliste erschwert.
  • Standort-basierte Inhalte sowie Re-Engagement-Kampagnen können nicht mehr zielgenau ausgespielt werden.
  • Automatisierte Kampagnen, die getriggert werden, wenn Abonnenten die vorangegangene Mail nicht öffnen, funktionieren künftig nicht mehr. Hier sollten Sie besser schon jetzt den Trigger so setzen, dass alle Leser, die nicht geklickt haben und somit einem Ihrer Links gefolgt sind, die weiteren Mailings der Kampagne erhalten.

iOS 15 Update: Diese Maßnahmen können Sie jetzt treffen

Auch wenn die Auswirkungen im ersten Moment sehr schlecht für die Zukunft des E-Mail Marketings klingen: Ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Schließlich bringen Veränderungen auch immer wieder neue Chancen mit sich, finden Sie nicht auch?

So bereiten Sie sich als E-Mail Marketer auf das iOS 15 Update vor

Im ersten Schritt macht es Sinn zu bestimmen, wie viele Ihrer Abonnenten überhaupt von dem neuen iOS 15 Update betroffen sein werden. Mit MAILINGWORK sollte sich dies jedoch zum Glück relativ einfach gestalten, da so oder so getrackt wird, mit welchem Gerät Nutzer Ihre bisherigen Newsletter geöffnet haben. Mit Sicherheit werden nicht alle von Ihnen ein iCloud+ Konto besitzen und somit von dem Mail Privacy Protection-Feature betroffen sein. Jedoch hilft die gewonnene Erkenntnis, um künftig die Auswirkungen auf die Öffnungsrate richtig zu interpretieren.

Erledigt? Super. Dann ist es jetzt an der Zeit, noch die wichtigsten Vorkehrungen vor dem Update zu treffen und die kommenden Wochen vollends zur Optimierung Ihres E-Mail Marketings zu nutzen.

1. Fokussieren Sie sich bereits jetzt auf die zukünftig am relevantesten KPIs

Zwar sind bereits heute Öffnungs- und Klickraten von Newslettern im Zuge einer Reichweitenanalyse allein nicht gerade aussagekräftig, jedoch wird spätestens jetzt klar: Es muss ein Wandel stattfinden. Weg vom Fokus auf Öffnungsraten und hin zu Daten, die auch in Zukunft noch von Wert sind. Denn selbst wenn User eine verschleiernde Apple-E-Mail-Adresse nutzen und somit die dahinterstehende echte E-Mail-Adresse nicht erfasst wird, so ist dies beispielsweise für die personenbezogene Klickerfassung irrelevant. Hierfür muss lediglich der versendete Link durch Ihre E-Mail-Marketing Software personalisiert werden, um wie bisher einem bestimmten Abonnenten zugeordnet werden zu können.

Newsletter-Kennzahlen, die sich auch nach dem iOS 15 Update weiter tracken lassen:

  • Zustellrate: Hierbei handelt es sich um das Verhältnis zwischen der effektiv zugestellten und der Zahl der im Rahmen einer Kampagne insgesamt versendeten E-Mails.
  • Klickrate: Sobald ein Leser auf einen weiterleitenden Link oder auf eine Grafik klickt, wird diese Zahl ins Verhältnis zu den zugestellten E-Mails gesetzt und dient somit als idealer Indikator, um hochmotivierte und interessierte Abonnenten zu Segmentieren.
  • Conversion Rate: Mit Hilfe der Konversationsrate wird gemessen, wie viele Aktionen auf der verlinkten Website nach dem Klick im Newsletter ausgelöst wurden.

2. Nutzen Sie die verbleibende Zeit, um Ihre Abonnentenliste zu bereinigen.

Jetzt oder nie: Bis zur Einführung des neuen iOS 15 Updates haben Sie noch die Möglichkeit, Ihre Liste von inaktiven Kontakten bereinigen. Indem Sie ein letztes Mal Ihre Öffnungsraten in den Fokus rücken, lässt sich mit Hilfe einer einfachen zwei- bis dreistufigen, automatisch gesteuerten E-Mail Kampagne in Form einer Rabatt- oder Gutscheinaktion so Ihre Newsletterliste ideal ein letztes Mal gründlich aussortieren.

3. Bestimmen Sie, welche Segmentierungen weiterhin Sinn machen.

Neben der Möglichkeit, Ihre Liste zu aktualisieren, sollten Sie die verbleibende Zeit am besten ebenso nutzen, um bisherige Segmentierungen zu prüfen und möglicherweise direkt neue zu implementieren. Wenn Sie Ihre Kunden also bisher anhand Ihrer Öffnungsrate unterteilt haben, so sollten Sie sich bereits jetzt darüber im Klaren sein, dass dies ab Einführung der iOS 15 Version nicht mehr möglich sein wird.

In Zukunft wird das Segmentieren der Abonnenten nach Engagement, wie beispielsweise dem Zeitpunkt der Anmeldung, die Anzahl der Käufe und dem Klickverhalten mit Hilfe von personalisierten Links, daher noch wichtiger.

4. Führen Sie erkenntnissbringende A/B-Tests durch, bevor es zu spät ist.

Gerade A/B-Tests von Betreffzeilen oder Versandzeiten werden durch das anstehende iOS 15 Update nicht mehr möglich sein, da in Zukunft mit verfälschten Daten gerechnet werden muss. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, bereits automatisierte Workflows sowie wichtige Kampagnen noch vor dem Update auszutesten, während zeitgleich bereits Daten wie Klickrate und Conversionrate stärker in den Fokus gerückt werden können.

Fazit: Das iOS 15 Update ist eine neue Chance für Marketer

Klar ist: Dadurch, dass die an Apple Mail User versandten E-Mails immer als geöffnet angezeigt werden – ganz gleich, ob der Empfänger diese tatsächlich geöffnet hat oder nicht – wird das Nachvollziehen von Mailing-Erfolgen erschwert. Je mehr Daten und Informationen Sie jedoch bereits haben, desto weniger wird Sie das iOS 15 Update beeinflussen.

Zudem bietet die neue E-Mail-Datenschutzfunktion ebenso eine große Chance für Marketer, neue Metriken zu entdecken und den Fokus auf verschiedenste Engagement-Segmente zu setzen. Diese sagen bereits heute meist mehr über Ihre Abonnenten aus als die Öffnungsrate – werden jedoch leider noch viel zu oft vernachlässigt. Wir sehen das iOS 15 Update daher als großartige Möglichkeit, die bisher in Verhältnis gesetzten KPIs nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Ebenso lohnt es sich, die Relation von Öffnungs- und Engagement-Raten zu dokumentieren, um künftig Rückschlüsse für weitere Optimierungen ziehen zu können.

CTA Testzugang

Zusammenfassung
Artikel
iOS 15 Update und die Auswirkungen fürs E-Mail Marketing
Beschreibung
Erst die DSGVO & jetzt das: Durch das iOS 15 Update kommen bei vielen Fragezeichen auf. Wir zeigen, was sich ändert & wie Sie sich jetzt vorbereiten können.
Autor
Unternehmen
MAILINGWORK
Logo

findet als Texterin für Digitales Marketing immer die passenden Worte für MAILINGWORK.

Comments are closed.

Menü